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"Supervisor*innen"

Krisenbegleitung

Möglichkeiten für die Unterstützung bei Krisen in der Gruppe

Gesamttreffen
Besteht ein Gesamttreffen von Selbsthilfegruppen in der Region, könnte dieses bei einer Krise der angemessene Ort zum Erfahrungsaustausch und zur gemeinsamen Beratung mit anderen Gruppen und Fachleuten sein. Vorsicht: Es geht in einem solchen Fall darum, dass alle Gruppenmitglieder beteiligt und einbezogen sind.

Tandem-Modell
Ein weiterer Ansatz zum Austausch über Krisen und deren Bewältigung mithilfe der Erfahrung anderer Betroffener ist das sogenannte Tandem-Modell, das aber seltener genutzt wird. Eine Selbsthilfegruppe beobachtet eine zweite über eine oder mehrere Sitzungen. Danach findet eine Rückmeldung der Beobachtungen und eine gemeinsame Problemklärung statt. Das Tandem-Modell kann auch wechselseitig zur Problembearbeitung der beiden beteiligten Gruppen eingesetzt werden.

Krisenintervention in Selbsthilfegruppen
Eine Krisenintervention in Selbsthilfegruppen durch den Mitarbeitenden der Selbsthilfekontaktstelle beinhaltet, an einer Selbsthilfegruppe beobachtend teilzunehmen und beratend in den Gruppenprozess einzugreifen, um gemeinsam zu verstehen, worin die Krise überhaupt besteht, wie sie entstanden ist und welche Möglichkeiten existieren, sie zu überwinden. Dabei sind gruppeninterne Aspekte wie Konflikte zwischen einzelnen Mitgliedern oder das Verhalten von Funktionsträger*innen oder Fraktionsbildungen in der Gruppe zu berücksichtigen. Ebenso betrachtet werden müssen Einflüsse von außen, wie Anforderungen von Versorgungseinrichtungen, mit denen eine Kooperation besteht, die aber möglicherweise eine Überforderung bedeuten. Manchmal mag es einfach auch nur der Umstand sein, dass kein gesicherter Raum für die Gruppe zur Verfügung steht, wodurch es zu Unregelmäßigkeiten der Treffen und großer Fluktuation kommen kann. Immer wird es unterschiedliche Ansichten über die Probleme in der Gruppe geben, auch mit gegenseitigen Schuldzuweisungen, was aber für die Problemaufklärung und -bewältigung nicht störend, sondern notwendig ist.

Einbezug von Supervisor*innen
Wenn sich Mitarbeitende der Selbsthilfekontaktstelle nicht hinreichend qualifiziert für eine Krisenintervention fühlen, können sie Kontakt zu fachlich geschulten professionellen Supervisor*innen vermitteln. Das bringt allerdings nicht selten Probleme mit sich, denn diese Supervisor*innen haben zwar Erfahrungen mit geleiteten beziehungsweise therapeutischen Gruppen, oft aber nicht im Umgang mit Selbsthilfegruppen. Das kann in der Gruppe zu einer Auffassung führen, dass eine Problem- und Konfliktbewältigung ohne fachliche Leitung durch geschulte Professionelle überhaupt nicht gelingen kann.

Beratung und Begleitung von Selbsthilfegruppen