Praxisbeispiele
Die Anforderungen an die Mitarbeitenden der über 300 Selbsthilfekontaktstellen in Deutschland sind grundsätzlich vergleichbar. In Bezug auf Ressourcenumfang und Ausstattungsmerkmale gibt es jedoch große Unterschiede. Je nach Kapazitäten haben Selbsthilfekontaktstellen die Möglichkeit neue Ansätze oder Konzepte in der Selbsthilfeunterstützung zu erproben oder aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen in ihre Arbeit mit einfließen zu lassen. Im Folgenden stellen wir vielfältige Projekte aus der Praxis vor. Dabei gehen wir auf Ansätze aus den Entwicklungsfeldern seelische Gesundheit, Generationenwechsel, Selbsthilfe im ländlichen Raum und neue Austauschformate ein.
Generationenwechsel
Inhalt
Den Staffelstab übergeben
Die Ab- und Übergabe der Gruppensprecher*innenfunktion gelingt langjährigen Gruppensprecher*innen selten allein. Deshalb unterstützt die KISS Schwerin bei Bedarf ihre Selbsthilfegruppen bei diesem Vorhaben. Vor etwa fünf Jahren wandte sich die langjährige Gruppensprecherin der Selbsthilfegruppe Zöliakie an die KISS, da sich niemand aus der großen Gruppe von rund 20 Teilnehmenden bereit erklärte, die Funktion zu übernehmen.
Daraufhin wurde die Leiterin der KISS zu einem Gruppentreffen eingeladen. Hier konnten die Rolle der KISS bei der Unterstützung der Gruppenarbeit geklärt und die vielfältigen Aufgaben bei der Organisation der Gruppenaktivitäten auf verschiedene Schultern verteilt werden. Es fanden sich zwei jüngere Mütter von Kindern mit Zöliakie, die sich bereit erklärten, die Gruppenleitung zu übernehmen. Die vorherige Gruppensprecherin konnte ihr Wissen und ihre Erfahrungen direkt weitergeben. So erfolgte eine strukturierte Übergabe. Nach einer angemessenen Verabschiedung der ausscheidenden Gruppensprecherin, arbeiteten die beiden neuen Gruppensprecherinnen sich rasch ein und gewährleisten das Fortbestehen dieser örtlichen Selbsthilfegruppe.
Weitere Informationen finden Sie hier:
KISS Schwerin e.V.
Gruppeninventur in Bayern
Unter der Anleitung einer fachkundigen (fremden) Moderation können Mitglieder einer Selbsthilfegruppe in einem drei- bis vierstündigen Seminar eine Inventur ihrer Gruppenarbeit vornehmen. Analog einer Firmeninventur kann hier besprochen werden, was in der Gruppenarbeit besonders gut oder weniger gut funktioniert hat. Das Seminar bietet der Gruppe Gelegenheit, neue Ideen für die Inhalte, die Struktur und die Aufgabenverteilung zu entwickeln. Geeignete Vorgehensweisen werden beibehalten und neue Aspekte finden Gehör. Da die Moderator*innen die Gruppe nicht kennen, kann ein neutrales und vertrauliches Gespräch stattfinden. Die Moderation kann Impulse für den Gruppenprozess und Arbeitsmaterialien anbieten (vgl. SeKo Bayern e.V.: Gruppeninventur).
Weitere Informationen finden Sie hier:
SeKo Bayern e.V.: Gruppeninventur
Junge Selbsthilfe Berlin
Die Selbsthilfe- Kontakt- und Beratungsstelle Berlin-Mitte StadtRand gGmbH widmet sich seit 2011 in verschiedenen Projekten intensiv dem Thema Junge Selbsthilfe. Dafür wurde eine junge Mitarbeiterin eingestellt und seitdem zahlreiche Aktivitäten und Kampagnen initiiert, um jungen Menschen die gemeinschaftliche Selbsthilfe näherzubringen.
Dazu gehören unter anderem ein produzierter Kurzfilm zu Erfahrungen von jungen Menschen in der Selbsthilfe, eine gemeinsame Reise von jungen Selbsthilfeinteressierten in die Türkei, ein monatlicher Stammtisch, die Kampagne „Mehr als ein Stuhlkreis“, Workshops an Hochschulen der Sozialen Arbeit, verschiedene Fortbildungsveranstaltungen (u.a. ein sogenannter „Leadership-Kurs“) sowie gemeinsame Veranstaltungen in Zusammenarbeit mit dem Berliner Arbeitskreis Junge Selbsthilfe.
Weitere Informationen finden Sie hier:
Selbsthilfe-Kontakt- und Beratungsstelle Berlin- Mitte StadtRand gGmbH: Junge Selbsthilfe
YouTube-Video: https://www.youtube.com/watch?v=v-sV0LM66Vo
Kooperation mit Pflegeschulen
Die Selbsthilfekontaktstelle KISS Stuttgart etablierte über die Jahre eine Zusammenarbeit mit mehreren Pflegeschulen, um insbesondere Auszubildende der Altersgruppen 17 – 25 Jahren im zweiten oder dritten Ausbildungsjahr zu erreichen.
Durch den Workshop „Gemeinsam geht es besser“ soll die Bedeutung gemeinschaftlicher Selbsthilfe für die Auszubildenden erleb- und erfahrbar gemacht werden. Anhand selbst eingebrachter Praxisbeispiele aus ihrem Ausbildungsalltag können die Schüler*innen in Kleingruppen gemeinsam in den Austausch gehen und dadurch einen lebensnahen und authentischen Zugang zur Selbsthilfe finden. Die Erfahrung, selbst Teil einer Austauschgruppe zu einem erlebten Thema zu sein, und die anschließende Reflektion über das Für und Wider, aber gegebenenfalls auch über Grenzen eines solchen Gruppendialogs, bilden die Basis für einen Transfer zu weiteren Informationen über Selbsthilfegruppen und die Arbeit einer Kontaktstelle.
Weitere Informationen finden Sie hier:
https://www.kiss-stuttgart.de/
Nachfolge der Gruppenleitung
Die Selbsthilfekontaktstelle des Landkreises Oberspreewald-Lausitz (OSL) bietet in regelmäßigen Abständen ein Seminar zum Thema Nachwuchs an. In vielen Selbsthilfegruppen übernehmen die Gruppenleitungen die Hauptaufgaben, investieren viel Zeit und halten die Gruppe am Laufen. Wenn aus gesundheitlichen oder Altersgründen der Staffelstab an andere Gruppenmitglieder übergeben werden soll, stellen sich Fragen zur Gestaltung des Wechsels. In dem Workshop geht es um Arbeitsteilung, Aktivierung der Gruppenmitglieder und um die Abgabe von Verantwortung.
Weitere Informationen finden Sie hier:
REKOSI – Regionale Kontaktstelle für Selbsthilfe und Interessengruppen, Lauchhammer
Schulprojekt: Wir mixen, was uns verbindet!
Die Selbsthilfekontaktstelle im Landkreis Bautzen hat für Schüler*innen der 7. bis 10. Klassen ein Konzept entwickelt, um mit ihnen über das Thema Sucht und die Möglichkeiten von gemeinschaftlicher Selbsthilfe zu sprechen. Im Rahmen eines Projekttages durchlaufen die Jugendlichen unterschiedliche Stationen wie einen „Rauschbrillen-Parcour“, in dem der Einfluß von Alkohol simuliert wird. Außerdem wird in einem Gesprächskreis über Sucht, Selbsthilfe und Hilfsangebote gesprochen. Es werden gemeinsam alkoholfreie Cocktails gemixt und ein Vertreter der Suchtselbsthilfe berichtet eindrücklich aus seinem Leben.
Weitere Informationen finden Sie hier:
Selbsthilfekontaktstelle Landkreis Bautzen, Büro Hoyerswerda
Neue Austauschformate
Inhalt
Datenschutzkonforme Selbsthilfe-App
Die KIBIS Stormarn hat dazu beigetragen, die erste Selbsthilfe-App Schleswig-Holsteins aufzubauen. Mit mehr als 140 Selbsthilfe- und Bildungsangeboten sowie einem Veranstaltungskalender bietet die App eine Vielzahl von Unterstützungsmöglichkeiten an. Herzlich eingeladen sind Ratsuchende, Selbsthilfeaktive, Kolleg*innen, Mitarbeitende der Organisationen des Sozial- und Gesundheitswesens sowie alle Interessent*innen und Unterstützer*innen. Alle Selbsthilfeangebote haben die Möglichkeit, einen eigenen Chat einzurichten, der nur für App-Nutzer*innen mit einem Profil über eine PIN zugänglich ist. Die Chats bieten damit für die sensiblen Daten der Selbsthilfe eine datenschutzkonforme Alternative zu den öffentlichen Messenger-Diensten.
Weitere Informationen finden Sie hier:
KIBIS Stormarn Selbsthilfekontaktstelle
Gruppentreffen im NASCHGARTEN
Die Selbsthilfekontaktstelle Berlin-Buch (Albatros gGmbH) hat auf ihrem Gelände einen idyllischen Garten mit vielen Pflanzen, die zum Probieren und Naschen einladen. Da sich die Altersstruktur der Selbsthilfegruppen im Bereich 50+ bewegt, wurde während der Corona-Pandemie nach Kontaktmöglichkeiten außerhalb von Videokonferenzen gesucht. Unter Beachtung der Abstandsregeln lädt der Garten zur Gruppenarbeit und, wenn alles wächst, zum Naschen ein.
Offenes Selbsthilfecafé
Nicht immer braucht es eine dauerhafte Selbsthilfegruppe, wenn Menschen sich über ein gemeinsames Thema austauschen möchten. Und nicht immer gibt es jemanden, der die Initiative ergreift und eine neue Selbsthilfegruppe aufbaut. Aus diesem Grund hat das Selbsthilfebüro Groß-Gerau ein offenes Selbsthilfecafé entwickelt. Interessierte kommen einfach vorbei und können andere Menschen kennenlernen, die von demselben Thema betroffen sind. Es gibt die Gelegenheit Erfahrungen zu teilen und Kontakte zu knüpfen. Wenn es die Besuchenden wünschen, können weitere Treffen folgen und vielleicht entsteht auch eine dauerhafte Gruppe, in der Sie sich selbständig weiter treffen.
Weitere Informationen finden Sie hier:
Selbsthilfebüro Groß-Gerau
Online-Treff mit Kiss.On
Mit der Anwendung Kiss.On, einer App der Selbsthilfekontaktstelle Kiss Mittelfranken e.V., können Selbsthilfegruppen in Kontakt bleiben und sich austauschen. Der Messenger-Dienst ermöglicht einerseits die schriftliche Kommunikation untereinander. Des Weiteren können Gruppen mit der Video-Funktion mit oder ohne Kamera telefonieren. Die Kiss.On APP basiert auf der Software Kiwi (Jitsi). Über eine Cloud-Funktion können zusätzlich Daten geteilt werden. Die Datenschutzrichtlinien der DSGVO sind gewährleistet und somit bietet die Plattform eine sichere und datenschutzkonforme Austauschmöglichkeit.
Nach der Installation des gewünschten Kommunikationskanals hat die Kiss Mittelfranken keinerlei Zugriff mehr darauf, unterstützt aber beim technischen Support. Die Verantwortung der verbreiteten Inhalte obliegt der Selbsthilfegruppe.
Weitere Informationen finden Sie hier:
Selbsthilfekontaktstellen Kiss Mittelfranken e.V.: Online-Treff
Schreiben (w)gegen Corona
Um während der ersten Welle der Corona-Pandemie in Kontakt mit den Selbsthilfegruppen zu bleiben, baten die Mitarbeitenden der Selbsthilfekontaktstelle Leer die Gruppen Berichte über ihre Erfahrungen zu verfassen. So ist eine Artikelserie bestehend aus 12 Teilen entstanden. Selbsthilfegruppen und Selbsthilfe-Aktive stellen sich vor und erzählen von ihren Erfahrungen während des Lockdowns. Gruppen, die sich mit Themen wie Depression, Sucht, Krebserkrankungen oder auch Adipositas auseinandersetzen, berichten aus ihrer Arbeit und wie sie sich den Herausforderungen dieser besonderen Zeit gestellt haben. Selbsthilfe-Aktive haben durch Telefonanrufe/Konferenzen, Videotreffen oder auch über Messenger Kontakt miteinander gehalten und versucht, sich gegenseitig zu stärken. Die Berichte wurden den Selbsthilfegruppen per E-Mail und auf der Internetseite des Landkreises Leer zur Verfügung gestellt.
Weitere Informationen finden Sie hier:
Selbsthilfekontaktstelle des Landkreises Leer
Selbsthilfe bloggt!
Unter blog.kibis-hannover.de stellt die KIBIS Hannover Erfahrungsberichte aus den Selbsthilfegruppen ein. Die Gruppen haben hier die Möglichkeit in Gastbeiträgen ihre derzeitigen Erfahrungen, beispielsweise in Bezug auf das Kontakthalten während des Lockdowns, mit anderen Selbsthilfegruppen zu teilen. Der Blog stellt einen öffentlichen virtuellen Marktplatz für alle Menschen dar, die an lebendiger Selbsthilfe interessiert sind.
Weitere Informationen finden Sie hier:
KIBIS Hannover
Selbsthilfe-Schnupperkurs: online
Die Selbsthilfe-Kontaktstelle Duisburg bietet einen Online-Schnupperkurs an, der sich an Menschen richtet, die unter Depressionen und Ängsten leiden. In fünf begleiteten Online-Treffen wird die Möglichkeit zum Austausch geboten und es wird das Prinzip gemeinschaftliche Selbsthilfe mit seinen Regeln und seinen Chancen erläutert. Am Ende der Einheiten kann die Gruppe entscheiden, ob sie in Zukunft als Selbsthilfegruppe weitermachen möchte, ob Einzelne in eine bestehende Gruppe wechseln wollen oder ob der Kurs als interessante Erfahrung für sich stehen bleibt. Mit diesem Format wird ein niedrigschwelliger Einblick in die Selbsthilfe ermöglicht und eine Brücke für zögerliche Interessent*innen gebaut.
Weitere Informationen finden Sie hier:
Selbsthilfe-Kontaktstelle Duisburg
Flyer Online-Treffen
Walk & Talk
Das Selbsthilfebüro Groß-Gerau hat ein neues Angebot gegen das Alleinsein entwickelt. Vielen Menschen fehlen Gespräche und Kontakte. Ein Umzug, eine Krankheit oder veränderte persönliche Interessen können dazu führen, dass man einen „neuen Ort“ für sich sucht. Und auch die Kontaktbeschränkungen in der Pandemie verursachen manchmal das Gefühl von Einsamkeit und Isolation.
Beim „Walk and Talk“ wird gemeinsam ein Raum für Geselligkeit und Gespräche geschaffen. Dabei kommen die Teilnehmenden zwanglos miteinander ins Gespräch und verabreden miteinander, wie die jeweils nächsten Treffen aussehen sollen. Das kann ein gemeinsamer Spaziergang sein, eine Gesprächsrunde oder auch einfach mal ein geselliger Spieleabend.
Sofern die Pandemielage keine Treffen in Präsenz zulässt, finden die Treffen als Videokonferenz statt.
Weitere Informationen finden Sie hier:
Selbsthilfebüro Groß-Gerau
Seelische Gesundheit
Inhalt
Arbeitskreis „Seelische Gesundheit“
Der Arbeitskreis „Seelische Gesundheit“ der Selbsthilfekontaktstelle Leer besteht seit vielen Jahren und hat sich vor der Corona-Pandemie regelmäßig in Präsenz getroffen. Er besteht aus Gruppenleiter*innen von Selbsthilfegruppen, die sich mit psychischen Erkrankungen auseinandersetzen, einer Mitarbeiterin des Sozialpsychiatrischen Dienstes und den Mitarbeitenden der Selbsthilfekontaktstelle. Ziel ist es, über das Thema seelische Erkrankung, insbesondere Depression, zu informieren, um mit Vorurteilen aufzuräumen. Öffentlichkeitsveranstaltungen für Betroffene, Angehörige und Interessierte werden im Arbeitskreis geplant und von ihm durchgeführt. Der Arbeitskreis dient aber auch der Vernetzung und dem Austausch untereinander. Aufgrund der Kontaktbeschränkungen finden die Treffen zur Zeit online statt und werden gut angenommen.
Weitere Informationen finden Sie hier:
Selbsthilfekontaktstelle des Landkreises Leer
Kampf gegen Depressionen
Die Selbsthilfe-Kontaktstelle Paderborn ist Mitglied im „Paderborner Bündnis gegen Depression e.V.“. Ziele des Bündnisses sind unter anderem Aufklärung über die Erkrankung, Verbesserung von Früherkennung sowie Behandlung und Entstigmatisierung von Depressionen. Das Paderborner Bündnis hat einen Wegweiser mit Kontaktdaten von Einrichtungen und den unterschiedlichen Hilfsangeboten im Kreis Paderborn erstellt. Die Broschüre wird regelmäßig aktualisiert und kann auf der Webseite des Bündnisses heruntergeladen werden.
Weitere Informationen finden Sie hier:
Paderborner Bündnis gegen Depression e.V.
Selbsthilfe-Kontaktstelle Kreis Paderborn
Selbsthilfe trifft Psychotherapie
Im Rahmen eines „World-Cafés“ bekommen Selbsthilfeaktive die Möglichkeit, an verschiedenen Tischen mit Fachkräften aus der Tagesklinik für seelische Gesundheit, dem Sozialpsychiatrischen Dienst und aus einer psychotherapeutischen Praxis ins Gespräch zu kommen. Was bieten ambulante Psychotherapie, Sozialpsychiatrischer Dienst und Tagesklinik? Wie stabil sollten Menschen sein, die eine Selbsthilfegruppe zu diesem Themenbereich besuchen?
Eine Psychotherapie ist nicht nur bei psychischen Erkrankungen hilfreich, sondern auch bei der Bewältigung besonderer Belastungen oder einer chronischen Erkrankung. Alle in der Selbsthilfe-Kontaktstelle PariSozial Minden-Lübbecke/Herford vertretenen Selbsthilfegruppen werden zu dem Gesamttreffen eingeladen.
Weitere Informationen finden Sie hier:
Selbsthilfekontaktstelle Kreis Minden-Lübbecke
Sensible Begleitung von Vergewaltigungsopfern
Eine Gruppengründung zu dem Thema „Hilfe nach Vergewaltigung“ gestaltet sich aufgrund der Komplexität und Schwere der persönlichen Belastung als schwierig. 2018 wandte sich die Initiatorin der Selbsthilfegruppe an den KISS Schwerin e.V. und konnte schon beim Erstgespräch Vertrauen und das Gefühl des Verstandenwerdens entwickeln. Zunächst wurde die neue Gruppe von einer In-Gang-Setzerin® begleitet, um den Ablauf der Gruppentreffen zu strukturieren und den Teilnehmenden zu zeigen, wie sie Trigger langfristig vermeiden können. Inzwischen trifft sich die Gruppe seit zwei Jahren regelmäßig. Als hilfreich erweist sich die Unterschiedlichkeit der Teilnehmerinnen, sodass ein fruchtbarer Austausch zwischen erfahrenen und mit der Reflexion beginnenden Frauen entsteht.
Weitere Informationen finden Sie hier:
KISS Schwerin e.V.
Sprechzeit in der psychiatrischen Klinik
Seit Juli 2019 bietet die Beratungs- und Koordinationsstelle für Selbsthilfegruppen e.V. (BeKoS) Oldenburg einmal monatlich in der örtlichen psychiatrischen Klinik eine offene Sprechzeit für Patient*innen der Klinik an. Dieses niedrigschwellige Angebot verfolgt das Ziel, über Selbsthilfegruppen zu informieren. Die BeKoS wird während der Sprechzeiten von „Erfahrenen“ aus bestehenden Selbsthilfegruppen unterstützt. Dies ist besonders wertvoll, weil sie ihre Erfahrungen aus der Selbsthilfegruppe weitergegeben und dazu ermutigen, nach dem Klinikaufenthalt Kontakt zu einer Selbsthilfegruppe aufzunehmen. Da die Patient*innen aus der Weser-Ems-Region kommen, beteiligen sich auch die Selbsthilfeunterstützungsstellen aus den benachbarten Landkreisen an diesen Sprechzeiten. Die Koordination dieses Projektes hat die BeKoS übernommen.
Weitere Informationen finden Sie hier:
BeKoS Oldenburg
Flyer: Offene Sprechzeit für Interessierte an einer Selbsthilfegruppe
Selbsthilfe im ländlichen Raum
Inhalt
Digitale Schreibgruppe
Mit der Schreibgruppe soll ein Raum für persönliche Texte entstehen. Texte, in denen die Teilnehmenden ihre Erfahrungen niederschreiben. Denn Gedichte und Geschichten können wunderbare Anlässe sein, mit anderen ins Gespräch zu kommen. Für solche Gespräche und, um einander Geschriebenes vorzulesen, gibt es einmal im Monat ein Online-Treffen.
In der Zeit zwischen den Treffen können die Gruppenmitglieder einander Texte auf einer gemeinsamen digitalen Pinnwand hinterlassen und so die Verbindung im Schreiben aufrechterhalten. Zu Beginn wird die Gruppe durch das Selbsthilfebüro Groß-Gerau moderiert. Langfristig ist sie als selbstorganisierte Gruppe mit Selbsthilfecharakter gedacht.
Weitere Informationen finden Sie hier:
Selbsthilfebüro Groß-Gerau
Selbsthilfe kommt in Bewegung
Die Selbsthilfekontaktstelle Landkreis Waldeck-Frankenberg entwickelte im Sommer 2020 pandemiebedingt eine Alternative zu den regelmäßigen Austauschtreffen. Es entstanden Waldspaziergänge, die von einem Therapiehund und einer Naturtherapeutin begleitet werden. Der Therapiehund sorgt für eine entspannte Atmosphäre und erleichtert besonders zu Beginn die Kontaktaufnahme, indem er als „Eisbrecher“ fungiert. Die Naturtherapeutin infomiert darüber, wie das „Naturerleben“ wirkt und gibt Tipps zum Stressabbau. Das Angebot wird sowohl von Selbsthilfeaktiven als auch von Selbsthilfeinteressierten gut angenommen, sodass fortwährend neue Kontakte geknüpft und über Selbsthilfe sowie das Selbsthilfeangebot des Landkreises informiert werden kann. Die Spaziergänge finden in der Regel einmal im Monat statt und sollen in immer mehr Regionen des Flächen-Landkreises unternommen werden.
Weitere Informationen finden Sie hier:
Selbsthilfekontaktstelle Landkreis Waldeck-Frankenberg
Vernetzung im Landkreis
Die Selbsthilfekontaktstelle Bad Tölz ist Anlaufstelle für Selbsthilfeinteressierte in einem flächenmäßig sehr großen Landkreis in Oberbayern. Wie in anderen ländlichen Gebieten Deutschlands auch, spielt die direkte Ansprache von (potenziellen) Teilnehmenden eine wichtige Rolle in der Selbsthilfeunterstützung. Durch aufsuchende Arbeit und persönliche Gespräche werden Zugänge ermöglicht sowie Netzwerke aufgebaut und gefestigt. Dabei wird trotz eingeschränkter personeller Kapazitäten der persönliche Kontakt mit Multiplikator*innen wie Apothekenmitarbeitenden und medizinischem Fachpersonal gesucht, um für die Selbsthilfe zu werben und aktuelle Informationen, zum Beispiel Verzeichnisse der Selbsthilfegruppen, weiterzugeben.
Weitere Informationen finden Sie hier:
Selbsthilfekontaktstelle im Landratsamt Bad Tölz-Wolfratshausen