Viele Selbsthilfegruppen finden sich in Form von Gesprächsgruppen zusammen. Sie können gemäß ihrer Organisationsform unterteilt werden in:

  • Anonymousgruppen
  • Selbsthilfeorganisationen
  • Gesprächsselbsthilfegruppen

Eine besondere Form von Selbsthilfegruppen sind die so genannten Anonymousgruppen wie zum Beispiel die Anonymen Alkoholiker.
Anonymousgruppen verstehen sich als überparteiliche und überkonfessionelle Gemeinschaften von Frauen und Männern zur gemeinsamen Problemlösung. Gruppentreffen (Meetings) finden regelmäßig statt, der Zugang ist frei, zum Beispiel auch in einer anderen Stadt. Die Gruppenmitglieder reden sich mit Vornamen an und bleiben ansonsten anonym. Anonymousgruppen orientieren sich an den Empfehlungen eines gemeinsamen Programms (Zwölf-Schritte-Programm).

Selbsthilfeorganisationen sind in der Regel verbandlich verfasste Organisationen von überwiegend oder ausschließlich natürlichen Personen auf Bundesebene, gegebenenfalls mit Untergliederungen oder stellvertretenden Einzelpersonen auf Landes-, Regional- oder Ortsebene. Selbsthilfeorganisationen arbeiten in der Regel zu einem (manchmal auch mehreren) spezifischen Themen oder Anliegen.

Zur dritten Gruppe der Gesprächsselbsthilfegruppen zählen die zahlreichen kleineren Selbsthilfegruppen vor Ort, in denen sich Menschen zusammenfinden, die an einer bestimmten Erkrankung leiden oder durch ein gemeinsames Problem verbunden sind. Häufig geht es um psychische Störungen bzw. psychosoziale Problemlagen. Sie sind in der Regel „autonom“, in der Regel nicht verbandlich organisiert, und können auf „Vereinsmeierei“ meist verzichten. Gruppen für Menschen mit psychischen Erkrankungen sind oft an Diagnosen angelehnt (Depressionen, Angststörungen). Es finden sich aber auch Gruppen, die auf den ersten Blick keine diagnosebezogene Zuordnung erkennen lassen und themenübergreifend arbeiten („Besser leben lernen“ oder „Neue Wege gehen“) (Matzat 2019).