Wichtig ist es, zwischen der Beratung und der Begleitung von Selbsthilfegruppen zu unterscheiden. Eine Beratung von Selbsthilfegruppen findet außerhalb der regulären Gruppensitzungen statt. Sie bezieht sich auf Organisation, Gruppendynamik und Kommunikation von Selbsthilfegruppen. Eine Begleitung findet während der regulären Gruppensitzungen statt. Mitarbeitende der Selbsthilfekontaktstellen geben Informationen weiter, vermitteln Fertigkeiten und nehmen mit Rückmeldungen zum Gruppengeschehen Einfluss, um den Gruppenverlauf und das Gruppenklima zu verbessern.

Beratung oder Begleitung nehmen die Mitarbeitenden der Selbsthilfekontaktstellen nur dann vor, wenn das die gesamte Selbsthilfegruppe wünscht. Nur so ist gewährleistet, dass kein Gruppenmitglied sie als aufgezwungen empfindet. Beratung und Begleitung beziehen sich auf die Gruppe als ganzes und nicht auf die Probleme einzelner Mitglieder.

Beratung und Begleitung von Selbsthilfegruppen kann in den folgenden unterschiedlichen Phasen nötig werden und sollte dann stattfinden, wenn die gesamte Selbsthilfegruppe dies wünscht oder die Gründungssituation dies erfordert:

  1. Gründungssituation, bei der Gründungsversammlung, erste Gruppensitzung
  2. Startphase, bei den ersten drei bis maximal zehn Gruppensitzungen
  3. Auftreten von praktischen und organisatorischen Problemen, zum Beispiel bei der Vereinsgründung oder der finanziellen Förderung
  4. Wunsch nach Rückmeldung über den Gruppenverlauf und nach Belebung des Gruppengeschehens zum Beispiel Erfahrungsaustausch, Fortbildungen
  5. Konfliktsituationen, die den Bestand der Gruppe gefährden
  6. Neuorientierung und Änderung der Ziele einer Selbsthilfegruppe

Gruppengründung

Krisenbegleitung