Der Sprachgebrauch von (meist jüngeren) Selbsthilfeaktiven verändert sich ebenfalls. Mitarbeitende beobachten, dass der Begriff „Selbsthilfegruppe“ zuweilen negativ besetzt ist. Teilnehmende wählen andere Bezeichnungen wie Freundeskreis, Stammtisch, Treffpunkt, Peergroup oder Community (Belke / Kaiser 2014). Das Selbsthilfeengagement junger Menschen findet weniger in Selbsthilfekontaktstellen oder bei Selbsthilfevereinigungen statt, sondern verlagert sich auf andere, alltagsnähere Orte wie zum Beispiel Cafés oder Parks. Oftmals werden die Themen durch gemeinsame, aktivierende und ressourcenorientierte Aktivitäten wie Theaterspielen oder Musikmachen bearbeitet (Walther 2017). Die Aktiven nutzen mehr digitale Möglichkeiten.

Selbsthilfekontaktstellen haben darauf reagiert, dass Interessierte zwar Gleichbetroffene suchen, aber nicht (sofort) an einer Selbsthilfegruppe teilnehmen oder gar eine neue Gruppe gründen wollen. Dazu wurden neue Formate entwickelt, wie zum Beispiel Selbsthilfecafés, die zunächst weniger verbindlich erscheinen und ein Reinschnuppern in die Selbsthilfe ermöglichen.