Die Selbsthilfe-Unterstützungsarbeit ist in den letzten Jahren komplexer geworden. Die Beratung und der Clearing-Prozess ist oft sehr zeitintensiv, da sich Interessierte mit zunehmend spezielleren Fragestellungen an die Kontaktstellen wenden und die bloße Vermittlung in eine bestehende Gruppe oder ein Verweis auf professionelle Versorgungsangebote nicht ausreichen. Damit einhergehend muss das Wissen über gesundheitliche und soziale Problemlagen sowie über bestehende Versorgungsangebote fortlaufend aktualisiert und erweitert werden, um auf den veränderten Beratungsbedarf reagieren zu können.

Hinzu kommen Vertretungsaufgaben in Gremien und Arbeitskreisen und der Aufbau und die Pflege von örtlichen Kooperationen. Der Aufwand zur Dokumentation und Qualitätsentwicklung der Kontaktstellenarbeit steigt zunehmend.

Selbsthilfekontaktstellen benötigen mehr Personalkapazität für einen Mix von reaktiver (KOMM-Struktur) und aktiver Arbeitshaltung (aufsuchend/aktivierend). Mehr Ressourcen müssen bereit gestellt werden, um mehr themen- und zielgruppenspezifische Angebote zu entwickeln. Die Zugänge zur Zielgruppe müssen dahingehend angepasst und neu gedacht werden (vgl. Thiel / Hundertmark-Mayser 2017).