Generationenwechsel

Unter den Stichworten Generationenwechsel und Generationenwandel werden in der Selbsthilfe verschiedene Herausforderungen diskutiert: Es geht um Mitgliedergewinnung, um Nachfolger*innen für Leitungsaufgaben genauso wie um neue Mitarbeitende in Selbsthilfekontaktstellen oder um die Verjüngung des Teams.

Der Generationenwechsel in der Selbsthilfe ist bereits in vollem Gange: viele Gründer*innen und langjährige Engagierte aus Selbsthilfegruppen beenden ihr Engagement, Nachwuchsfragen sind die zentrale Sorge und der sich vollziehende Generationenwechsel stellt Anforderung an die Weitergabe des gesammelten Erfahrungswissens. Welche Ansätze nutzen Selbsthilfekontaktstellen, um Selbsthilfegruppen bei Nachwuchsfragen zu unterstützen? Wie wird das Erfahrungswissen langjähriger Selbsthilfearbeit weitergegeben?

Mitgliedergewinnung und Nachwuchsfragen

Debattiert werden in diesem Zusammenhang die Schwierigkeiten vieler Selbsthilfeorganisationen und Selbsthilfegruppen, neue Mitglieder zu gewinnen, oder die Probleme, geeignete Nachfolger*innen für Leitungsaufgaben zu finden. Generationenwechsel meint aber auch die Frage, wie jüngere Menschen für die Vereinsarbeit beziehungsweise ein Engagement in Selbsthilfegruppen gewonnen werden, oder ob virtuelle Formen des Austausches untereinander auch als Selbsthilfe verstanden werden können.

In vielen Selbsthilfeorganisationen und -gruppen hat deswegen ein Diskussionsprozess über das eigene Selbstverständnis, die strategische Ausrichtung und das Betreten neuer Pfade begonnen. Auch die Selbsthilfeunterstützungseinrichtungen haben sich des Themas angenommen: Auf Tagungen, in Seminaren, Workshops und Projekten wird darüber nachgedacht, wie der Generationenwechsel mit seinen unterschiedlichen Facetten sinnvoll begleitet und unterstützt werden kann.

Dabei geht es um mehr als nur eine gelungene Öffentlichkeitsarbeit, um Interessierte zu erreichen und für ein Selbsthilfeengagement zu begeistern. Vielmehr wird dabei immer häufiger auch die Frage gestellt, ob und wie sich die Selbsthilfe in Zukunft neu ausrichten kann oder soll, um in einer sich stark wandelnden Gesellschaft als Modell für solidarische Selbstorganisation und bürgerschaftliches Engagement weiterhin attraktiv zu bleiben.

Die Frage einer gelingenden Gestaltung eines Generationenwechsels in der Selbsthilfe ist nicht nur im Sinne einer ‚Personalentwicklung’ strategisch zu planen. Aspekte der Organisationsentwicklung wie die Kommunikationskultur oder das Führungsverständnis gilt es in Selbsthilfeunterstützungseinrichtungen und in Selbsthilfegruppen zu reflektieren. Der Generationenwechsel muss auch geänderte Anforderungen, Arbeitsmittel und Inhalte berücksichtigen und für die Gestaltung der Zukunft der Selbsthilfebewegung aufbereiten.

Weitere relevante Links:

NAKOS: Generationenwechsel in der Selbsthilfe

Frauenselbsthilfe nach Krebs Bundesverband e.V.: Junge Menschen und gealterte Strukturen