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"Neue Austauschformate"

Neue Austauschformate

Aufgabenzuwachs und Veränderungen im Aufgabenspektrum

Die Selbsthilfe-Unterstützungsarbeit ist in den letzten Jahren komplexer geworden. Die Beratung und der Clearing-Prozess ist oft sehr zeitintensiv, da sich Interessierte mit zunehmend spezielleren Fragestellungen an die Kontaktstellen wenden und die bloße Vermittlung in eine bestehende Gruppe oder ein Verweis auf professionelle Versorgungsangebote nicht ausreichen. Damit einhergehend muss das Wissen über gesundheitliche und soziale Problemlagen sowie über bestehende Versorgungsangebote fortlaufend aktualisiert und erweitert werden, um auf den veränderten Beratungsbedarf reagieren zu können.

Hinzu kommen Vertretungsaufgaben in Gremien und Arbeitskreisen und der Aufbau und die Pflege von örtlichen Kooperationen. Der Aufwand zur Dokumentation und Qualitätsentwicklung der Kontaktstellenarbeit steigt zunehmend.

Selbsthilfekontaktstellen benötigen mehr Personalkapazität für einen Mix von reaktiver (KOMM-Struktur) und aktiver Arbeitshaltung (aufsuchend/aktivierend). Mehr Ressourcen müssen bereit gestellt werden, um mehr themen- und zielgruppenspezifische Angebote zu entwickeln. Die Zugänge zur Zielgruppe müssen dahingehend angepasst und neu gedacht werden (vgl. Thiel / Hundertmark-Mayser 2017).

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Datenschutzkonforme Selbsthilfe-App

Screenshot der Selbsthilfe APP

Bild: KIBIS Stormarn

Die KIBIS Stormarn hat dazu beigetragen, die erste Selbsthilfe-App Schleswig-Holsteins aufzubauen. Mit mehr als 140 Selbsthilfe- und Bildungsangeboten sowie einem Veranstaltungskalender bietet die App eine Vielzahl von Unterstützungsmöglichkeiten an. Herzlich eingeladen sind Ratsuchende, Selbsthilfeaktive, Kolleg*innen, Mitarbeitende der Organisationen des Sozial- und Gesundheitswesens sowie alle Interessent*innen und Unterstützer*innen. Alle Selbsthilfeangebote haben die Möglichkeit, einen eigenen Chat einzurichten, der nur für App-Nutzer*innen mit einem Profil über eine PIN zugänglich ist. Die Chats bieten damit für die sensiblen Daten der Selbsthilfe eine datenschutzkonforme Alternative zu den öffentlichen Messenger-Diensten.

Weitere Informationen finden Sie hier:
KIBIS Stormarn Selbsthilfekontaktstelle

Neue Austauschformate

Digitalisierungsschub durch die COVID-19-Pandemie

Die Pandemie hat die bereits angestoßenen Entwicklungen weiter verstärkt. Aufgrund der Kontaktbeschränkungen und der Abstandsregeln haben Selbsthilfeaktive und Kontaktstellenmitarbeitende digitale Formate in den Blick genommen. Alternative Umgebungen wie Schrebergärten oder Parks dienen als Treffpunkte, Videokonferenzen, Messengerdienste und speziell entwickelte APPs als Hilfsmittel, um miteinander in Kontakt zu bleiben.

Diese Entwicklung bringt Chancen mit sich. So können über Internetforen und soziale Medien andere Zielgruppen angesprochen und andere Zugänge zur Selbsthilfe ermöglicht werden. Gleichzeitig tauchen dabei neue Fragen auf: wie kann der Datenschutz konsequent garantiert und die Vertraulichkeit des Gruppenlebens gewährleistet werden? Was ist mit älteren Selbsthilfegruppenteilnehmenden, die über digitale Angebote nicht erreicht werden? Kann Gemeinschaft allein über digitale Formate zuverlässig und nachhaltig hergestellt werden?

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Gruppentreffen im NASCHGARTEN

Foto vom Nachgarten

Bild: Selbsthilfekontaktstelle Berlin-Buch

Die Selbsthilfekontaktstelle Berlin-Buch (Albatros gGmbH) hat auf ihrem Gelände einen idyllischen Garten mit vielen Pflanzen, die zum Probieren und Naschen einladen. Da sich die Altersstruktur der Selbsthilfegruppen im Bereich 50+ bewegt, wurde während der Corona-Pandemie nach Kontaktmöglichkeiten außerhalb von Videokonferenzen gesucht. Unter Beachtung der Abstandsregeln lädt der Garten zur Gruppenarbeit und, wenn alles wächst, zum Naschen ein.

Weitere Informationen finden Sie hier:

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Neue Austauschformate

Die klassische Selbsthilfeunterstützung befindet sich im Wandel. Mitarbeitende von Selbsthilfekontaktstellen gehen neue Wege und erproben andere Zugänge, um Interessierte auf gemeinschaftliche Selbsthilfe hinzuweisen.

Aber auch die Formate gemeinschaftlicher Selbsthilfe werden vielfältiger. Die bewährte Form des Erfahrungsaustausches in festen Gruppen, die sich regelmäßig treffen, wird zunehmend ergänzt von offeneren, weniger verbindlichen Austauschformaten, die sich mehr an aktuellen Lebenssituationen orientierten.

Vor welchen Herausforderungen steht die Selbsthilfe-Unterstützungsarbeit heute? Welche Veränderungen zeichnen sich ab und wie begegnen Fachkräfte diesen Entwicklungen?

Neue Austauschformate

Neue Formen, alte Bilder?

Der Sprachgebrauch von (meist jüngeren) Selbsthilfeaktiven verändert sich ebenfalls. Mitarbeitende beobachten, dass der Begriff „Selbsthilfegruppe“ zuweilen negativ besetzt ist. Teilnehmende wählen andere Bezeichnungen wie Freundeskreis, Stammtisch, Treffpunkt, Peergroup oder Community (Belke / Kaiser 2014). Das Selbsthilfeengagement junger Menschen findet weniger in Selbsthilfekontaktstellen oder bei Selbsthilfevereinigungen statt, sondern verlagert sich auf andere, alltagsnähere Orte wie zum Beispiel Cafés oder Parks. Oftmals werden die Themen durch gemeinsame, aktivierende und ressourcenorientierte Aktivitäten wie Theaterspielen oder Musikmachen bearbeitet (Walther 2017). Die Aktiven nutzen mehr digitale Möglichkeiten.

Selbsthilfekontaktstellen haben darauf reagiert, dass Interessierte zwar Gleichbetroffene suchen, aber nicht (sofort) an einer Selbsthilfegruppe teilnehmen oder gar eine neue Gruppe gründen wollen. Dazu wurden neue Formate entwickelt, wie zum Beispiel Selbsthilfecafés, die zunächst weniger verbindlich erscheinen und ein Reinschnuppern in die Selbsthilfe ermöglichen.

Neue Austauschformate

Offenes Selbsthilfecafé

Auf einer Mauer ist mit Kreide geschrieben: Wir unterstützen Selbsthilfe Selbsthilfebüro Groß-Gerau. Vor der Mauer steht eine Gießkanne. Blumen wachsen vor der Mauer

Bild: Selbsthilfebüro Groß-Gerau

Nicht immer braucht es eine dauerhafte Selbsthilfegruppe, wenn Menschen sich über ein gemeinsames Thema austauschen möchten. Und nicht immer gibt es jemanden, der die Initiative ergreift und eine neue Selbsthilfegruppe aufbaut. Aus diesem Grund hat das Selbsthilfebüro Groß-Gerau ein offenes Selbsthilfecafé entwickelt. Interessierte kommen einfach vorbei und können andere Menschen kennenlernen, die von demselben Thema betroffen sind. Es gibt die Gelegenheit Erfahrungen zu teilen und Kontakte zu knüpfen. Wenn es die Besuchenden wünschen, können weitere Treffen folgen und vielleicht entsteht auch eine dauerhafte Gruppe, in der Sie sich selbständig weiter treffen.

Weitere Informationen finden Sie hier:
Selbsthilfebüro Groß-Gerau

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Online-Treff mit Kiss.On

Smartphone mit App Kiss.On

Bild: Selbsthilfekontaktstellen Kiss Mittelfranken e.V.

Mit der Anwendung Kiss.On, einer App der Selbsthilfekontaktstelle Kiss Mittelfranken e.V., können Selbsthilfegruppen in Kontakt bleiben und sich austauschen. Der Messenger-Dienst ermöglicht einerseits die schriftliche Kommunikation untereinander. Des Weiteren können Gruppen mit der Video-Funktion mit oder ohne Kamera telefonieren. Die Kiss.On APP basiert auf der Software Kiwi (Jitsi). Über eine Cloud-Funktion können zusätzlich Daten geteilt werden. Die Datenschutzrichtlinien der DSGVO sind gewährleistet und somit bietet die Plattform eine sichere und datenschutzkonforme Austauschmöglichkeit.

Nach der Installation des gewünschten Kommunikationskanals hat die Kiss Mittelfranken keinerlei Zugriff mehr darauf, unterstützt aber beim technischen Support. Die Verantwortung der verbreiteten Inhalte obliegt der Selbsthilfegruppe.

Weitere Informationen finden Sie hier:
Selbsthilfekontaktstellen Kiss Mittelfranken e.V.: Online-Treff

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Walk & Talk

Eine Mauer, davor lila Farben Blumen. Auf der Mauer steht mit Kreide geschrieben das Wort Selbsthilfe darunter ein Pfeil, der nach rechts zeigt

Bild: Selbsthilfebüro Groß-Gerau

Das Selbsthilfebüro Groß-Gerau hat ein neues Angebot gegen das Alleinsein entwickelt. Vielen Menschen fehlen Gespräche und Kontakte. Ein Umzug, eine Krankheit oder veränderte persönliche Interessen können dazu führen, dass man einen „neuen Ort“ für sich sucht. Und auch die Kontaktbeschränkungen in der Pandemie verursachen manchmal das Gefühl von Einsamkeit und Isolation.

Beim „Walk and Talk“ wird gemeinsam ein Raum für Geselligkeit und Gespräche geschaffen. Dabei kommen die Teilnehmenden zwanglos miteinander ins Gespräch und verabreden miteinander, wie die jeweils nächsten Treffen aussehen sollen. Das kann ein gemeinsamer Spaziergang sein, eine Gesprächsrunde oder auch einfach mal ein geselliger Spieleabend.

Sofern die Pandemielage keine Treffen in Präsenz zulässt, finden die Treffen als Videokonferenz statt.

Weitere Informationen finden Sie hier:
Selbsthilfebüro Groß-Gerau