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"Gruppentreffen"

Neue Austauschformate

Datenschutzkonforme Selbsthilfe-App

Screenshot der Selbsthilfe APP

Bild: KIBIS Stormarn

Die KIBIS Stormarn hat dazu beigetragen, die erste Selbsthilfe-App Schleswig-Holsteins aufzubauen. Mit mehr als 140 Selbsthilfe- und Bildungsangeboten sowie einem Veranstaltungskalender bietet die App eine Vielzahl von Unterstützungsmöglichkeiten an. Herzlich eingeladen sind Ratsuchende, Selbsthilfeaktive, Kolleg*innen, Mitarbeitende der Organisationen des Sozial- und Gesundheitswesens sowie alle Interessent*innen und Unterstützer*innen. Alle Selbsthilfeangebote haben die Möglichkeit, einen eigenen Chat einzurichten, der nur für App-Nutzer*innen mit einem Profil über eine PIN zugänglich ist. Die Chats bieten damit für die sensiblen Daten der Selbsthilfe eine datenschutzkonforme Alternative zu den öffentlichen Messenger-Diensten.

Weitere Informationen finden Sie hier:
KIBIS Stormarn Selbsthilfekontaktstelle

Gruppengründung

Der Ablauf des Gründungstreffens

Oft können nicht alle der folgenden Aspekte in einem einzigen Gründungstreffen herausgearbeitet werden. Meist wird ein zweites Treffen benötigt, da die beim Gründungstreffen anwesenden Menschen in der Regel noch gar nicht wissen, ob sie dieser neuen Gruppe wirklich angehören wollen. Verbindliche Absprachen lassen sich in Gruppen eigentlich erst dann treffen, wenn Leute wiederkommen.

  1. Vorbereitung des Gründungstreffens, Gestaltung des Settings und des Raumes: Initiator*in und Mitarbeitende der Selbsthilfekontaktstellen verständigen sich über die Rollenverteilung beim Gründungstreffen und gestalten den vorhandenen Raum so, dass aus ihrer Sicht eine einladende Atmosphäre für das Treffen entstehen kann. Beispielsweise soll das Gründungstreffen im offenen Stuhlkreis oder um einen Tisch herum stattfinden.
  2. Vorstellungsrunde aller Beteiligten: Diejenigen, die eingeladen haben, also in der Regel Kontaktstelle und Initiator*in, begrüßen die Anwesenden und stellen sich in ihren Rollen vor. Mitarbeitende erklären ihre Rolle beim Gründungstreffen und stellen kurz ihre Funktion und Aufgaben in der Kontaktstelle vor.
    Initiator*in stellt sich vor und erläutert, was die Person dazu bewogen hat, zu diesem Gründungstreffen aufzurufen.
    Danach stellen sich alle anderen Anwesenden vor und sagen etwas dazu, was sie bewogen hat, zu diesem Gründungstreffen zu kommen.
    Eine Gefahr ist bei dieser Form der Vorstellung, dass einzelne sich dabei sehr verlieren oder zu tief ins Thema einsteigen. Hier ist eine einfühlsame Moderation gefragt, die solche Menschen freundlich stoppen kann.
    Wenn man solche Probleme umgehen will, ist auch eine andere Form der Vorstellung denkbar: Man bittet die Anwesenden, sich jeweils zu zweit 10 Minuten zu den Fragen „Wer bin ich? Was will ich über mich sagen? Warum bin ich hier?“ auszutauschen. Im Plenum wird dann der jeweils andere kurz vom jeweiligen Partner vorgestellt. Dies kann eine lebendige Alternative zur normalen Vorstellungsrunde sein, die der Gefahr des Vielredens entgegenwirkt.
  3. Erhebung von Wünschen/Erwartungen und Ängsten/Befürchtungen an die mögliche neue Gruppe: Es ist auch relevant, die Erwartungen und Befürchtungen aller Beteiligten näher kennenzulernen. Im Sinne der themenzentrierten Interaktion geht es darum, die individuellen Bedürfnisse und Ängste der einzelnen frühzeitig sichtbar zu machen, damit offen und bewusst damit umgegangen wird.
Praxistipp: Alle Anwesenden schreiben auf Moderationskarten jeweils eine Erwartung oder Befürchtung, pro Teilnehmende maximal drei Erwartungen beziehungsweise Befürchtungen. Nacheinander werden diese Karten von den Anwesenden in die Mitte gelegt, vorgestellt und erklärt. Wenn alle Karten vorgestellt worden sind, finden bei Bedarf nähere Aussprachen dazu statt.
  1. Regeln, Abläufe, Inhalte und Vereinbarungen für die neue Gruppe: Wenn klarer wird, was jedem Einzelnen wichtig ist, ist es möglich, Regeln zu vereinbaren, die für alle gelten sollen, damit die Gruppe funktioniert. Oft kann man hierbei einiges aufgreifen, was bei den Erwartungen und Befürchtungen bereits angesprochen worden ist. Wenn sich beispielsweise jemand sorgt, dass aus der Gruppe Persönliches inach außen getragen werden könnte, kann man hier wunderbar die Regel „Schweigepflicht“ ableiten. Es ist auch wichtig, dass die Gruppe sich an dieser Stelle darüber verständigt, wie sie arbeiten möchte. Soll es beispielsweise einen geregelten Ablauf mit einem Blitzlicht und einer Verständigung über die Themen der Sitzung geben?
  2. Organisatorische Rahmenbedingungen:
    Hierzu gehören die Frage nach der Häufigkeit, der Uhrzeit, der Dauer der Sitzung und dem Raum und Ort des Treffens sowie erste Absprachen zur Kooperation zwischen Kontaktstelle und der neuen Gruppe bis hin zur Frage wer gegebenenfalls die Verantwortung für den Raumschlüssel übernimmt.
  3. Abschluss: Wie geht jeder aus dem ersten Treffen nach Hause?
    Ganz gleich wie weit man im ersten Treffen mit den vorgenannten Punkten gekommen ist, ein Abschlussfeedback zum Treffen ist wichtig. Als Moderator*in sollte man darauf achten, dass jeder ein möglichst offenes Feedback geben kann, ohne sich festlegen zu müssen, schon zur neuen Gruppe zu gehören. Ob die, die beim Gründungstreffen dabei waren, auch wirklich schon die Gründenden sind, wird sich erst noch herausstellen (Liefert 2019).

Gruppenregeln
Ablauf Gruppentreffen

Gruppengründung

Erstgespräch mit möglicher Gründungsperson

Die beste Voraussetzung für einen selbstbestimmten Start einer Selbsthilfegruppe liegt darin, dass es einen oder mehrere Menschen gibt, die eine Selbsthilfegruppe initiieren wollen. Je konkreter die Vorstellungen der möglichen Gründenden sind, desto leichter kann ein solches Gespräch von Seiten der Selbsthilfekontaktstelle geführt werden: Häufig brauchen nur die richtigen Fragen gestellt zu werden und die Betroffenen finden bereits gute Antworten, welche Themen die zukünftige Selbsthilfegruppe beschäftigen sollen und wer dafür alles gebraucht wird.

Anders gestaltet sich ein solches Erstgespräch mit Menschen, die nicht mit der Idee einer Gruppengründung in die Kontaktstelle gekommen sind, sondern plötzlich vor der Frage stehen, ob sie sich mit einer solchen Gründung befassen wollen, weil es zum Beispiel zu dem benannten Anliegen keine Gruppe im Einzugsgebiet der Kontaktstelle gibt. Hier ist es die Aufgabe der Mitarbeitenden der Selbsthilfekontaktstelle sensibel zu klären, inwieweit jemand bereit und auch in der Lage ist, sich initiativ am Gründungsprozess einer neuen Gruppe zu beteiligen, ohne sich dabei zu überfordern.

Fragen für ein Erstgespräch mit potenziellen Gründenden:

  • Was soll das Thema der Gruppe sein und was soll mit der Gründung der Gruppe erreicht werden? Welche Stichpunkte müssten in einem Ausschreibungstext stehen, mit dem andere Betroffene angesprochen werden?
  • Welche Unterstützung wird von Seiten der Kontaktstelle gewünscht, um Mitglieder für die Gruppe zu gewinnen?
  • Wie soll die Zusammensetzung der Gruppe sein? Soll die Gruppe offen für alle Altersgruppen sein oder soll es irgendwelche Begrenzungen geben?
  • Wo könnte sich die neue Gruppe treffen, wie oft und wann sollten Treffen stattfinden?

Grundsätzlich bleibt die Rolle der Selbsthilfeunterstützung also eine fragende. Trotzdem dürfen und sollen bei allen Fragen natürlich auch die Möglichkeiten der Unterstützung durch die Kontaktstelle aufgezeigt werden.

Je näher die tatsächliche Gruppengründung rückt, kann es wichtig sein, mit den Initiatoren der neuen Gruppe auf folgende Fragen einzugehen:

  • Was ist Ihnen beim ersten Treffen der neuen Selbsthilfegruppe wichtig? Was soll da passieren? Welche Teile der Moderation soll die Kontaktstelle übernehmen, wofür wollen Sie zuständig sein?
  • Welche Vorstellungen und Ideen haben Sie für einen gelungenen Ablauf eines Gruppentreffens? Was könnte/sollte bei einem ersten Treffen passieren?
  • Welche Regeln halten Sie für wichtig, damit die Gruppe funktioniert?
  • Welche Vorstellung haben Sie von der zukünftigen Rollen- und Aufgabenverteilung in der Gruppe?

Auch hier können die Mitarbeitenden der Selbsthilfekontaktstellen Möglichkeiten für die Beantwortung solcher Fragen aufzeigen, ohne die Antworten vorzugeben (Liefert 2019).

Beratung und Begleitung von Selbsthilfegruppen

Gruppengründung

Gruppengründung

Wie bei der Einzelberatung im „Klärungsgespräch“ ist es auch bei der Beratung zur Gruppengründung nötig, die Erwartungen der Interessierten ausführlich zu besprechen: Welche persönlichen Motive sind mit einer Gruppengründung verbunden? Welches Selbstverständnis will die Gruppe entwickeln? Welchen Arbeitsstil und welche Ziele will sie wählen?

Manche Mitarbeitende der Selbsthilfekontaktstellen helfen Gruppen lediglich dabei, das erste Treffen zu organisieren. Andere bieten darüber hinaus ausführliche Informationen über Gruppenregeln und Gruppenprozesse oder eine „Anleitung“ zur Gruppenarbeit an.

Auch wirken bisweilen erfahrene Selbsthilfegruppen-Mitglieder als „In-Gang-Setzer®“ und geben ihr Erfahrungswissen und Know-how für Gruppengründungen weiter.

Beratung und Begleitung von Selbsthilfegruppen

Gruppengründung

Gruppengründungen unterstützen

Gruppen bei ihrer Gründung zu unterstützen beinhaltet zwei Aspekte: Mitarbeitende der Selbsthilfekontaktstellen beraten bei inneren und bei äußeren Fragen der Gruppengründung. Äußere Aspekte sind beispielsweise Zeitpunkt und Raum der Gruppentreffen oder eine mögliche Vereinsgründung. Innere Aspekte sind Fragen nach Motivation und Umfang der Anleitung. Meist genügt es, die Fragen vor dem ersten Treffen mit dem Gruppengründenden anzusprechen. Eine Klärung kann auch während der ersten Treffen erfolgen.

Neue Austauschformate

Gruppentreffen im NASCHGARTEN

Foto vom Nachgarten

Bild: Selbsthilfekontaktstelle Berlin-Buch

Die Selbsthilfekontaktstelle Berlin-Buch (Albatros gGmbH) hat auf ihrem Gelände einen idyllischen Garten mit vielen Pflanzen, die zum Probieren und Naschen einladen. Da sich die Altersstruktur der Selbsthilfegruppen im Bereich 50+ bewegt, wurde während der Corona-Pandemie nach Kontaktmöglichkeiten außerhalb von Videokonferenzen gesucht. Unter Beachtung der Abstandsregeln lädt der Garten zur Gruppenarbeit und, wenn alles wächst, zum Naschen ein.

Weitere Informationen finden Sie hier:

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Offenes Selbsthilfecafé

Auf einer Mauer ist mit Kreide geschrieben: Wir unterstützen Selbsthilfe Selbsthilfebüro Groß-Gerau. Vor der Mauer steht eine Gießkanne. Blumen wachsen vor der Mauer

Bild: Selbsthilfebüro Groß-Gerau

Nicht immer braucht es eine dauerhafte Selbsthilfegruppe, wenn Menschen sich über ein gemeinsames Thema austauschen möchten. Und nicht immer gibt es jemanden, der die Initiative ergreift und eine neue Selbsthilfegruppe aufbaut. Aus diesem Grund hat das Selbsthilfebüro Groß-Gerau ein offenes Selbsthilfecafé entwickelt. Interessierte kommen einfach vorbei und können andere Menschen kennenlernen, die von demselben Thema betroffen sind. Es gibt die Gelegenheit Erfahrungen zu teilen und Kontakte zu knüpfen. Wenn es die Besuchenden wünschen, können weitere Treffen folgen und vielleicht entsteht auch eine dauerhafte Gruppe, in der Sie sich selbständig weiter treffen.

Weitere Informationen finden Sie hier:
Selbsthilfebüro Groß-Gerau

Neue Austauschformate

Walk & Talk

Eine Mauer, davor lila Farben Blumen. Auf der Mauer steht mit Kreide geschrieben das Wort Selbsthilfe darunter ein Pfeil, der nach rechts zeigt

Bild: Selbsthilfebüro Groß-Gerau

Das Selbsthilfebüro Groß-Gerau hat ein neues Angebot gegen das Alleinsein entwickelt. Vielen Menschen fehlen Gespräche und Kontakte. Ein Umzug, eine Krankheit oder veränderte persönliche Interessen können dazu führen, dass man einen „neuen Ort“ für sich sucht. Und auch die Kontaktbeschränkungen in der Pandemie verursachen manchmal das Gefühl von Einsamkeit und Isolation.

Beim „Walk and Talk“ wird gemeinsam ein Raum für Geselligkeit und Gespräche geschaffen. Dabei kommen die Teilnehmenden zwanglos miteinander ins Gespräch und verabreden miteinander, wie die jeweils nächsten Treffen aussehen sollen. Das kann ein gemeinsamer Spaziergang sein, eine Gesprächsrunde oder auch einfach mal ein geselliger Spieleabend.

Sofern die Pandemielage keine Treffen in Präsenz zulässt, finden die Treffen als Videokonferenz statt.

Weitere Informationen finden Sie hier:
Selbsthilfebüro Groß-Gerau

Gruppengründung

Zeit und Raum klären

Zur Gründung einer Selbsthilfegruppe sind einige organisatorische Hürden zu überwinden, die mit den Interessierten vor dem ersten Gruppentreffen geklärt werden müssen. Hierzu gehören vor allem die Verabredung von Tag, Uhrzeit und Dauer des ersten Gruppentreffens, die Raumfrage und wie der Zugang zu dem Gruppenraum geregelt wird. Beispielsweise erhält eine verantwortliche Person im Vorfeld den Schlüssel zum Gruppenraum. Es geht also darum, wann und wo die Gruppe zusammenkommt. Nicht alle Selbsthilfekontaktstellen sind in der Lage, selbst Räume für Selbsthilfegruppen in ihrer Einrichtung zur Verfügung zu stellen. Auf Wunsch wird die Gruppe dann bei der Raumsuche unterstützt. Dabei ist darauf zu achten, dass Gruppentreffen möglichst in neutralen Räumen stattfinden können. Private Räume haben den Nachteil, dass sich immer jemand als Gastgeber*in versteht und damit eine besondere Rolle in der Gruppe erhält. Bei Treffen in Gaststätten sollte möglichst kein Verzehrzwang bestehen.

Tipp: Eine Möglichkeit, die Raumsuche für Selbsthilfegruppen systematisch zu unterstützen besteht darin, eine Raumkartei anzulegen, in der aktuell die Einrichtungen aufgeführt sind, die in der Region – möglichst kostenlos – geeignete Räume und günstige Belegungszeiten für Selbsthilfegruppen zur Verfügung stellen.