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"Gruppengründung"

Gruppengründung

Anleitung

In der Startphase wird von manchen Mitarbeitenden der Selbsthilfekontaktstellen eine „Anleitung“ angeboten, die über Formen der Selbsthilfe, Gruppenerfahrungen und Gruppendynamik aufklärt und Gesprächshilfen gibt. Über die Dauer einer solchen Anleitung wird mit der Gruppe eine feste Verabredung getroffen. Mehr als zehn Teilnahmen der Mitarbeitenden der Selbsthilfekontaktstellen an Gruppensitzungen sind nicht zu empfehlen, denn die Erfahrung hat gezeigt: Je länger die Anleitungsphase, desto schwieriger die „Abnabelung“ der Gruppe.

Beratung und Begleitung von Selbsthilfegruppen
Spielregeln für Selbsthilfegruppen
Ablauf und Formalia einer Gesprächsselbsthilfegruppe

Seelische Gesundheit

Besondere Anforderungen an Selbsthilfeunterstützende

Selbsthilfegruppen bei psychischen Problemen und Erkrankungen benötigen besondere Aufmerksamkeit. Die Themen und Krankheitsbilder können sehr individuelle Ausprägungen und Mischformen aufweisen, und das Krankheitserleben kann sehr unterschiedlich sein. Anfragende haben oft hohe Erwartungen an die Selbsthilfegruppe, ihre Probleme sind manchmal diffus und häufig gibt es (noch) keine ärztliche Diagnose. Manchmal empfinden sie Scham und es kostet sie große Überwindung, über ihr Thema zu sprechen.

Beim Erstkontakt von Menschen mit psychischen Erkrankungen und Problemen sind deshalb einige Fragen und Aspekte in besonderer Weise zu berücksichtigen:

  • Welche Erwartungen bestehen hinsichtlich der Teilnahme an einer Gruppe?
  • Welchen konkreten Hilfebedarf gibt es und wie wird der Gesundheitszustand eingeschätzt?
  • Besteht eine aktuelle therapeutische Behandlung?
  • Klären Sie im Beratungsgespräch über die Arbeit von Selbsthilfegruppen auf und weisen Sie darauf hin, dass es keine professionelle Gruppenleitung gibt (Abgrenzung zur Gruppenpsychotherapie).
  • Die Selbsthilfekontaktstelle bietet im Gruppengründungsprozess und darüber hinaus Unterstützung an (z.B. durch Moderation in der Gründungsphase oder durch Hilfe bei Konflikten).
  • Eine Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe ist kein Therapieersatz, oft aber eine sinnvolle Ergänzung zu einer bestehenden therapeutischen Behandlung.
  • Informieren Sie über die unterschiedlichen Konzepte, die der Gruppenarbeit zu Grunde liegen können (z.B. 12-Schritte-Programm).

Im Zuge einer angestrebten Gruppengründung sind neben den bekannten Grundlagen in der Gründungsbegleitung folgende Gesichtspunkte relevant:

  • Haben Sie Geduld. Trotz großer Nachfrage, entscheiden sich meist nur wenige Betroffene, die Verantwortung für eine eigene Gruppe zu übernehmen. Immer mehr Kontaktstellen gründen und begleiten deshalb selbst Gruppen. Bis die Gruppe etabliert ist und eigenständig arbeitet, bedarf es manchmal eines langen Atems mit kontinuierlicher Begleitung.
  • Kontaktstellen laden auch zu offenen Treffs ein, weil Betroffene eine Selbsthilfegruppe als zeitlich begrenzte Unterstützung nutzen. Aus diesen offenen Treffen geht unter Umständen eine feste Gruppe hervor.
  • Ist die Gruppenfähigkeit gegeben, zum Beispiel durch die Bereitschaft der Gründungsperson/-en sich anderen mitzuteilen und Eigeninitiative zu ergreifen?

Hinsichtlich der Begleitung von Gruppen zum Thema seelische Gesundheit ist zu beachten:

  • Die Gruppenleitungstätigkeit kann einzelne Betroffene überfordern: Unterstützen Sie die Gruppe dabei, die Aufgaben auf verschiedene Schultern zu verteilen und regen Sie einen bewussten Umgang mit persönlichen Grenzen an.
  • Menschen, die in einer psychisch instabilen Phase sind, könnten die Gespräche in einer Selbsthilfegruppe zusätzlich belasten.
  • Nehmen Gruppenmitglieder nur an Treffen teil, wenn es ihnen schlecht geht, ist diese geringe Verbindlichkeit für eine kontinuierliche Gruppenarbeit schwierig.
  • Fortbildungen zu Grenzsituationen/Supervision/Intervision für Gruppenmitglieder und für Mitarbeitende sind sinnvoll (insbesondere bei Konflikten und Krisen).

Gruppengründung

Der Ablauf des Gründungstreffens

Oft können nicht alle der folgenden Aspekte in einem einzigen Gründungstreffen herausgearbeitet werden. Meist wird ein zweites Treffen benötigt, da die beim Gründungstreffen anwesenden Menschen in der Regel noch gar nicht wissen, ob sie dieser neuen Gruppe wirklich angehören wollen. Verbindliche Absprachen lassen sich in Gruppen eigentlich erst dann treffen, wenn Leute wiederkommen.

  1. Vorbereitung des Gründungstreffens, Gestaltung des Settings und des Raumes: Initiator*in und Mitarbeitende der Selbsthilfekontaktstellen verständigen sich über die Rollenverteilung beim Gründungstreffen und gestalten den vorhandenen Raum so, dass aus ihrer Sicht eine einladende Atmosphäre für das Treffen entstehen kann. Beispielsweise soll das Gründungstreffen im offenen Stuhlkreis oder um einen Tisch herum stattfinden.
  2. Vorstellungsrunde aller Beteiligten: Diejenigen, die eingeladen haben, also in der Regel Kontaktstelle und Initiator*in, begrüßen die Anwesenden und stellen sich in ihren Rollen vor. Mitarbeitende erklären ihre Rolle beim Gründungstreffen und stellen kurz ihre Funktion und Aufgaben in der Kontaktstelle vor.
    Initiator*in stellt sich vor und erläutert, was die Person dazu bewogen hat, zu diesem Gründungstreffen aufzurufen.
    Danach stellen sich alle anderen Anwesenden vor und sagen etwas dazu, was sie bewogen hat, zu diesem Gründungstreffen zu kommen.
    Eine Gefahr ist bei dieser Form der Vorstellung, dass einzelne sich dabei sehr verlieren oder zu tief ins Thema einsteigen. Hier ist eine einfühlsame Moderation gefragt, die solche Menschen freundlich stoppen kann.
    Wenn man solche Probleme umgehen will, ist auch eine andere Form der Vorstellung denkbar: Man bittet die Anwesenden, sich jeweils zu zweit 10 Minuten zu den Fragen „Wer bin ich? Was will ich über mich sagen? Warum bin ich hier?“ auszutauschen. Im Plenum wird dann der jeweils andere kurz vom jeweiligen Partner vorgestellt. Dies kann eine lebendige Alternative zur normalen Vorstellungsrunde sein, die der Gefahr des Vielredens entgegenwirkt.
  3. Erhebung von Wünschen/Erwartungen und Ängsten/Befürchtungen an die mögliche neue Gruppe: Es ist auch relevant, die Erwartungen und Befürchtungen aller Beteiligten näher kennenzulernen. Im Sinne der themenzentrierten Interaktion geht es darum, die individuellen Bedürfnisse und Ängste der einzelnen frühzeitig sichtbar zu machen, damit offen und bewusst damit umgegangen wird.
Praxistipp: Alle Anwesenden schreiben auf Moderationskarten jeweils eine Erwartung oder Befürchtung, pro Teilnehmende maximal drei Erwartungen beziehungsweise Befürchtungen. Nacheinander werden diese Karten von den Anwesenden in die Mitte gelegt, vorgestellt und erklärt. Wenn alle Karten vorgestellt worden sind, finden bei Bedarf nähere Aussprachen dazu statt.
  1. Regeln, Abläufe, Inhalte und Vereinbarungen für die neue Gruppe: Wenn klarer wird, was jedem Einzelnen wichtig ist, ist es möglich, Regeln zu vereinbaren, die für alle gelten sollen, damit die Gruppe funktioniert. Oft kann man hierbei einiges aufgreifen, was bei den Erwartungen und Befürchtungen bereits angesprochen worden ist. Wenn sich beispielsweise jemand sorgt, dass aus der Gruppe Persönliches inach außen getragen werden könnte, kann man hier wunderbar die Regel „Schweigepflicht“ ableiten. Es ist auch wichtig, dass die Gruppe sich an dieser Stelle darüber verständigt, wie sie arbeiten möchte. Soll es beispielsweise einen geregelten Ablauf mit einem Blitzlicht und einer Verständigung über die Themen der Sitzung geben?
  2. Organisatorische Rahmenbedingungen:
    Hierzu gehören die Frage nach der Häufigkeit, der Uhrzeit, der Dauer der Sitzung und dem Raum und Ort des Treffens sowie erste Absprachen zur Kooperation zwischen Kontaktstelle und der neuen Gruppe bis hin zur Frage wer gegebenenfalls die Verantwortung für den Raumschlüssel übernimmt.
  3. Abschluss: Wie geht jeder aus dem ersten Treffen nach Hause?
    Ganz gleich wie weit man im ersten Treffen mit den vorgenannten Punkten gekommen ist, ein Abschlussfeedback zum Treffen ist wichtig. Als Moderator*in sollte man darauf achten, dass jeder ein möglichst offenes Feedback geben kann, ohne sich festlegen zu müssen, schon zur neuen Gruppe zu gehören. Ob die, die beim Gründungstreffen dabei waren, auch wirklich schon die Gründenden sind, wird sich erst noch herausstellen (Liefert 2019).

Gruppenregeln
Ablauf Gruppentreffen

Gruppengründung

Erstgespräch mit möglicher Gründungsperson

Die beste Voraussetzung für einen selbstbestimmten Start einer Selbsthilfegruppe liegt darin, dass es einen oder mehrere Menschen gibt, die eine Selbsthilfegruppe initiieren wollen. Je konkreter die Vorstellungen der möglichen Gründenden sind, desto leichter kann ein solches Gespräch von Seiten der Selbsthilfekontaktstelle geführt werden: Häufig brauchen nur die richtigen Fragen gestellt zu werden und die Betroffenen finden bereits gute Antworten, welche Themen die zukünftige Selbsthilfegruppe beschäftigen sollen und wer dafür alles gebraucht wird.

Anders gestaltet sich ein solches Erstgespräch mit Menschen, die nicht mit der Idee einer Gruppengründung in die Kontaktstelle gekommen sind, sondern plötzlich vor der Frage stehen, ob sie sich mit einer solchen Gründung befassen wollen, weil es zum Beispiel zu dem benannten Anliegen keine Gruppe im Einzugsgebiet der Kontaktstelle gibt. Hier ist es die Aufgabe der Mitarbeitenden der Selbsthilfekontaktstelle sensibel zu klären, inwieweit jemand bereit und auch in der Lage ist, sich initiativ am Gründungsprozess einer neuen Gruppe zu beteiligen, ohne sich dabei zu überfordern.

Fragen für ein Erstgespräch mit potenziellen Gründenden:

  • Was soll das Thema der Gruppe sein und was soll mit der Gründung der Gruppe erreicht werden? Welche Stichpunkte müssten in einem Ausschreibungstext stehen, mit dem andere Betroffene angesprochen werden?
  • Welche Unterstützung wird von Seiten der Kontaktstelle gewünscht, um Mitglieder für die Gruppe zu gewinnen?
  • Wie soll die Zusammensetzung der Gruppe sein? Soll die Gruppe offen für alle Altersgruppen sein oder soll es irgendwelche Begrenzungen geben?
  • Wo könnte sich die neue Gruppe treffen, wie oft und wann sollten Treffen stattfinden?

Grundsätzlich bleibt die Rolle der Selbsthilfeunterstützung also eine fragende. Trotzdem dürfen und sollen bei allen Fragen natürlich auch die Möglichkeiten der Unterstützung durch die Kontaktstelle aufgezeigt werden.

Je näher die tatsächliche Gruppengründung rückt, kann es wichtig sein, mit den Initiatoren der neuen Gruppe auf folgende Fragen einzugehen:

  • Was ist Ihnen beim ersten Treffen der neuen Selbsthilfegruppe wichtig? Was soll da passieren? Welche Teile der Moderation soll die Kontaktstelle übernehmen, wofür wollen Sie zuständig sein?
  • Welche Vorstellungen und Ideen haben Sie für einen gelungenen Ablauf eines Gruppentreffens? Was könnte/sollte bei einem ersten Treffen passieren?
  • Welche Regeln halten Sie für wichtig, damit die Gruppe funktioniert?
  • Welche Vorstellung haben Sie von der zukünftigen Rollen- und Aufgabenverteilung in der Gruppe?

Auch hier können die Mitarbeitenden der Selbsthilfekontaktstellen Möglichkeiten für die Beantwortung solcher Fragen aufzeigen, ohne die Antworten vorzugeben (Liefert 2019).

Beratung und Begleitung von Selbsthilfegruppen

Gruppengründung

Finanzierungsfragen

Mitarbeitende der Selbsthilfekontaktstellen sollten über lokale Fördermöglichkeiten der Selbsthilfe informiert sein und auf Wunsch bei Kontakten zu Förderern und bei einer Antragstellung behilflich sein.

Solange Selbsthilfegruppen sich das erforderliche Wissen und Kompetenzen im Umgang mit kommunalen Ämtern und Behörden, mit Verbänden, Krankenkassen oder Stiftungen noch nicht erworben haben, kommt Mitarbeitenden der Selbsthilfekontaktstellen bei finanziellen Fragen eine Clearing- und Brückenfunktion zu etablierten Einrichtungen und Institutionen zu. Beim Einsatz für die Interessen von Selbsthilfegruppen ist jedoch Zurückhaltung geboten, denn wesentlich ist es auch hier, zusammen mit und nicht an Stelle der Gruppe mit Einrichtungen und Finanzgebern zu verhandeln. Ein solch kooperatives Vorgehen ist der beste Weg, um auszuschließen, dass Selbsthilfegruppen bei einer Förderung übergangen oder bevormundet werden. Damit kann vermieden werden,

  • dass ihnen Auflagen gemacht werden, die sie eigentlich nicht nachzuvollziehen bereit sind, wie jederzeit für andere Betroffenen offen zu sein oder einen Verein zu gründen und
  • dass an sie Versorgungs- und Betreuungsaufgaben herangetragen werden, die sie gar nicht übernehmen wollen.

Tipp Sinnvoll ist es, Fragen der Vereinsgründung und der finanziellen Förderung im Rahmen von Seminaren und Informationsveranstaltungen zu thematisieren. Wenn eine Selbsthilfekontaktstelle zeitlich und inhaltlich dazu nicht in der Lage ist, bietet sich eine Zusammenarbeit mit kommunalen Ämtern, Wohlfahrtsverbänden, Krankenkassen oder anderen sozialen Einrichtungen an.

Selbsthilfeförderung

Gesamttreffen

Funktionen von Gesamttreffen

Gesamttreffen bieten Selbsthilfegruppen einen Rahmen zum gleichberechtigten Erfahrungsaustausch. Ermöglicht wird eine Spiegelung des unmittelbaren Gruppengeschehens durch andere Selbsthilfegruppen und durch Außenstehende. Dadurch ergibt sich die Chance der kritischen Überprüfung der eigenen Gruppenarbeit. Gesamttreffen erweitern die Erfahrungen und die Ideen im Umgang mit Krisen in der Gruppenarbeit und — bei themenbezogenen Treffen — im Umgang mit dem Problem, das der Arbeit der Selbsthilfegruppe zugrunde liegt.

Gesamttreffen bieten bestehenden Selbsthilfegruppen die Möglichkeit, für ihre Gruppe neue Mitglieder zu finden, ohne dass der laufende Gruppenprozess gestört wird.

Interessierte erhalten in Gesamttreffen Informationen und einen Eindruck von der Arbeit und Vorgehensweise von Selbsthilfegruppen. Sie können das Selbsthilfegruppen-Milieu „erschnuppern“, ohne sich sofort für eine Teilnahme festlegen zu müssen.

Information und Beratung haben im Rahmen eines Gesamttreffens die Funktion, die Erwartungen von Interessierten zu klären und eine Entscheidung über eine Mitarbeit in einer bestimmten Selbsthilfegruppe oder zu einer Neugründung herbeizuführen. Gesamttreffen können somit spezielle Gründungstreffen ersetzen.

Gesamttreffen ermöglichen den Zugang zu bestehenden oder die Gründung neuer Selbsthilfegruppen.

Gesamttreffen erhöhen die Wahlmöglichkeiten von Interessierten und bestehenden Gruppen. Sie fördern somit eine „gelungene“ Gruppenzusammensetzung, was die Chancen für eine erfolgreiche Gruppenarbeit erhöht.

Themenspezifische Gesamttreffen werden manchmal auch zu einer ersten Problemberatung genutzt. Die Beratung wird nicht von einer Fachperson, sondern von Betroffenen für Betroffene durchgeführt.

Peer-Beratung

Gesamttreffen bieten die Möglichkeit zu organisatorischen Abstimmungen der Gruppen untereinander und zur Planung und Zusammenarbeit bei Aktionen, die über den unmittelbaren Gruppenrahmen hinausgehen, zum Beispiel die Durchführung von Selbsthilfetagen.

Gesamttreffen sind eine partnerschaftliche Form der Zusammenarbeit und des Austauschs mit Expert*innen sowie ein günstiger Rahmen für die Diskussion gemeinsamer Fragen mit Behörden- und Verbandsvertretern.

Gruppengründung

Gruppengründung

Wie bei der Einzelberatung im „Klärungsgespräch“ ist es auch bei der Beratung zur Gruppengründung nötig, die Erwartungen der Interessierten ausführlich zu besprechen: Welche persönlichen Motive sind mit einer Gruppengründung verbunden? Welches Selbstverständnis will die Gruppe entwickeln? Welchen Arbeitsstil und welche Ziele will sie wählen?

Manche Mitarbeitende der Selbsthilfekontaktstellen helfen Gruppen lediglich dabei, das erste Treffen zu organisieren. Andere bieten darüber hinaus ausführliche Informationen über Gruppenregeln und Gruppenprozesse oder eine „Anleitung“ zur Gruppenarbeit an.

Auch wirken bisweilen erfahrene Selbsthilfegruppen-Mitglieder als „In-Gang-Setzer®“ und geben ihr Erfahrungswissen und Know-how für Gruppengründungen weiter.

Beratung und Begleitung von Selbsthilfegruppen

Gruppengründung

Gruppengründungen unterstützen

Gruppen bei ihrer Gründung zu unterstützen beinhaltet zwei Aspekte: Mitarbeitende der Selbsthilfekontaktstellen beraten bei inneren und bei äußeren Fragen der Gruppengründung. Äußere Aspekte sind beispielsweise Zeitpunkt und Raum der Gruppentreffen oder eine mögliche Vereinsgründung. Innere Aspekte sind Fragen nach Motivation und Umfang der Anleitung. Meist genügt es, die Fragen vor dem ersten Treffen mit dem Gruppengründenden anzusprechen. Eine Klärung kann auch während der ersten Treffen erfolgen.

Gruppengründung

Krisenintervention

Im Verlauf der Entwicklung von Selbsthilfegruppen können Krisen eintreten. Oft lähmen – offen oder verdeckt – Konflikte die Arbeit. Eine Selbsthilfegruppe kann dann ihre Potenziale nicht mehr entfalten und nutzen und ist manchmal sogar in ihrem Bestand gefährdet.

Eine ‚Krisenintervention’ durch die Mitarbeitenden der Selbsthilfekontaktstellen findet im Zusammenhang mit Stillstand oder starken Konflikten in einer Selbsthilfegruppe, jedoch nur auf ihren ausdrücklichen Wunsch statt. Zielsetzung und Dauer einer solchen Krisenintervention sind einvernehmlich mit der Gruppe zu klären.

Krisenbegleitung von Selbsthilfegruppen

Gruppengründung

Öffentlichkeitsarbeit

Selbsthilfegruppen, die sich in der Öffentlichkeit darstellen wollen, etwa um mehr Teilnehmende zu akquirieren oder um ihre Interessen gegenüber politischen Instanzen vertreten zu können, wenden sich häufig mit konzeptionellen und technischen Fragen an Mitarbeitende der Selbsthilfekontaktstellen. Sie wünschen eine Beratung, wie Aufklärungsveranstaltungen vorbereitet und durchgeführt oder wie Informationsblätter und Broschüren ansprechend und öffentlichkeitswirksam erstellt werden können.

Mitarbeitende der Selbsthilfekontaktstellen benötigen ein Basiswissen über technische und organisatorische Aspekte der Öffentlichkeitsarbeit, und zwar besonders im Hinblick auf

  • eine zielgruppengerechte Ansprache, beispielsweise Wahl der Medien und das Abfassen entsprechender Texte,
  • technische Grundfragen, beispielsweise Gestalten von Texten, Erstellen von Handzetteln, Broschüren, Plakaten und andere Materialien und
  • die Einwerbung finanzieller Mittel für die Öffentlichkeitsarbeit.

Öffentlichkeitsarbeit