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"Formen Selbsthilfeunterstützung"

Fachliche Standards

Institutionelle Formen

Die professionelle Selbsthilfeunterstützung durch spezielle Infrastruktur- und Beratungseinrichtungen in Deutschland gibt es in zwei verschiedenen institutionellen Formen: als Hauptaufgabe (HA) durch Selbsthilfekontaktstellen und als Nebenaufgabe (NA) durch Selbsthilfeunterstützungsstellen.

Charakteristik der institutionellen Form „Selbsthilfekontaktstelle (Hauptaufgabe)“
Selbsthilfekontaktstellen sind eigenständige professionelle Beratungseinrichtungen auf örtlicher und regionaler Ebene (im Fall der Selbsthilfekoordinationsstellen auch auf Landes- bzw. Bundesebene). Sie arbeiten fach-, themen- und trägerübergreifend. Das heißt sie sind nicht auf eine bestimmte Problemstellung oder Erkrankung bezogen oder begrenzt (etwa Trennung / Scheidung; Allergie / Asthma; Alkoholabhängigkeit). Sie verfügen über hauptamtliches Personal, Räume und Ressourcen. Selbsthilfekontaktstellen erbringen in aller Regel umfassende Informations-, Beratungs- und Unterstützungsangebote zur gemeinschaftlichen Selbsthilfe. Selbsthilfekontaktstellen können auch eine oder mehrere Außenstelle/n unterhalten oder an anderen Orten regelmäßige Außensprechstunden anbieten.

Charakteristik der institutionellen Form „Selbsthilfeunterstützungsstelle (Nebenaufgabe)“
Selbsthilfeunterstützungsstellen arbeiten ebenfalls fach-, themen- und trägerübergreifenden auf örtlicher und regionaler Ebene. Auch sie beziehen sich mit ihrem Angebot nicht auf eine bestimmte Problemstellung / Erkrankung (etwa Ängste; Essstörungen; Krebs; Rheuma). Sie sind jedoch keine eigenständigen professionellen Beratungseinrichtungen, sondern die Unterstützungsarbeit ist als Nebenaufgabe in andere Arbeitsbereiche integriert. Dies ermöglicht in aller Regel nur zeitlich begrenzte Angebote – durchaus auch in Bezug auf die Kernaufgaben der Information, Vermittlung und Beratung. Selbsthilfeunterstützungsstellen gibt es zum Beispiel bei Krankenkassen, Wohlfahrtsverbänden, Volkshochschulen, Universitäten oder kommunalen Behörden und Ämtern. In Einzelfällen, zum Beispiel bei einem sehr großen Einzugsgebiet, können von Selbsthilfeunterstützungsstellen auch Außenstelle/n unterhalten oder an anderen Orten Außensprechstunden angeboten werden.

Neue Austauschformate

Neue Austauschformate

Die klassische Selbsthilfeunterstützung befindet sich im Wandel. Mitarbeitende von Selbsthilfekontaktstellen gehen neue Wege und erproben andere Zugänge, um Interessierte auf gemeinschaftliche Selbsthilfe hinzuweisen.

Aber auch die Formate gemeinschaftlicher Selbsthilfe werden vielfältiger. Die bewährte Form des Erfahrungsaustausches in festen Gruppen, die sich regelmäßig treffen, wird zunehmend ergänzt von offeneren, weniger verbindlichen Austauschformaten, die sich mehr an aktuellen Lebenssituationen orientierten.

Vor welchen Herausforderungen steht die Selbsthilfe-Unterstützungsarbeit heute? Welche Veränderungen zeichnen sich ab und wie begegnen Fachkräfte diesen Entwicklungen?